Return-Path: Mailing-List: contact todo-help@oddb.org; run by ezmlm Delivered-To: mailing list todo@oddb.org Received: (qmail 6659 invoked from network); 23 May 2008 07:49:54 -0000 X-Spam-Status: No, hits-3.5 required5.0 testsALL_TRUSTED,AWL,BAYES_00,FUZZY_CREDIT X-Spam-Check-By: mail.ywesee.com Received: from [77.57.16.157] (HELO zenogentoo.localdomain) (77.57.16.157) (smtp-auth username zdavatz@ywesee.com, mechanism plain) by mail.ywesee.com (qpsmtpd/0.32) with ESMTPA; Fri, 23 May 2008 09:49:54 +0200 Received: from localhost (localhost [127.0.0.1]) by zenogentoo.localdomain (Postfix) with ESMTP id 29E31971DD for ; Fri, 23 May 2008 09:49:52 +0200 (CEST) Date: Fri, 23 May 2008 09:49:52 +0200 (CEST) From: "Zeno R.R. Davatz" X-X-Sender: zeno@localhost To: "todo at ODDB.org" Subject: Stellungnahme zum Antrag der WEKO in Sachen "Publikation von Arzneimittelinformationen". Version 1.2 Message-ID: User-Agent: Alpine 1.10 (LNX 962 2008-03-14) Organisation: ywesee GmbH MIME-Version: 1.0 Content-Type: MULTIPART/Mixed; BOUNDARY"8323328-1976951546-1211449642:19899" Content-ID: X-Virus-Checked: Checked by ClamAV on mail.ywesee.com This message is in MIME format. The first part should be readable text, while the remaining parts are likely unreadable without MIME-aware tools. --8323328-1976951546-1211449642:19899 Content-Type: TEXT/PLAIN; FORMATflowed; CHARSETISO-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8BIT Content-ID: Dies ist der Entwurf welcher bis am 18. Juni 2008 fertiggestellt sein muss, Version 1.2 ******************************************************************************* ******************************************************************************* Sehr geehrter Herr Präsident Sehr geehrter Herr Vizepräsident Sehr geehrte Kommissions-Mitglieder Wir sind mit dem Antrag des Sekretariats der Wettbewerbskommission vom 21.5.2008 zur vorgeschlagenen einvernehmlichen Lösung mit der Documed AG _nicht_ einverstanden. Wir wünschen eine ordentlich zu Ende geführte Untersuchung ohne Abkürzung für die Documed AG. Wir schätzen den Umsatz der Documed AG auf CHF 10-12 Mio. Der Aufwand für den Druck und die obligate Verteilung des Buches schätzen wir auf CHF 1-2 Mio. Wir schätzen die Monopolrente der Documed AG auf CHF 7 Mio. Diese Monopolrente kommt einer _doppelten_ Verschwendung gleich. 1. Die Monopolrente wird _nur_ in den Status Quo investiert, d.h. in ein Buch das nicht mehr zeitgemäss ist. Das Buch dient einzig und alleine der Erhaltung des Status Quo der Documed AG im Schweizerischen Medikamenten-Markt. 2. Die vergleichbare Investition in die ywesee GmbH würde eine 1000 Fach grössere Innovation bedeuten. 3. Zum brechen mit dem Status Quo muss a) die Buchpublikationspflicht abgeschafft werden und b) für alle Wettbewerber eine _gleich_ faire Ausgangslage geschaffen werden. Die vorgeschlagene, einvernehmliche Lösung der WEKO mit der Documed AG zementiert die deutlich ungleichen Ausgangsbedingungen der Documed AG und der ywesee GmbH. Der Umsatz der ywesee GmbH mit den Publikationsdienstleitungen für die Patienteninformation liegt unter CHF 100'000.- Der Umsatz der Documed AG mag klein erscheinen, ist er aber nicht wenn man die doppelte Wertvernichtung der Documed AG genauer betrachten tut: Mit der einvernehmlichen Lösung zementiert die Documed AG Ihren Status Quo und verhindert zusätzlich Innovation im Bereich der elektronischen Innovation. Solange die Documed AG keine gleichberechtigte Konkurrenz erhalten tut, muss sie sich nicht um Innovation bemühen sondern kann sich mit verhältnismässig einfachen Mitteln aus der Affäre stehlen. Eine Ungleichbehandlung von zwei Wettbewerbsteilnehmern führt _immer_ zu einer Marktverzerrung und viel weniger Innovation. Auf materieller Ebene sind wir einer Meinung mit dem Leiter des Rechtsdienstes der Swissmedic. Auch er sieht das Buch als veraltet, ist aber bei seinen persönlichen Bemühungen zur Auflösung der Buchpublikationspflicht auf erheblichen politischen Widerstand gestossen. Die Zementierung von nicht zeitgemässen Lösungen richtet unserer Meinung nach erheblichen wirtschaftlichen Schaden an weil dabei gleichzeitig auch jegliche Innovation in neue Lösungen verhindert wird. Aus obigen Gründen sehen wir es als die Pflicht der schweizerischen Wettbewerbskommission diese Untersuchung auf ordentlichem Wege zu Ende zu führen. Gleichzeitig sind wir der Meinung dass die WEKO zu Handen des Bundesrates eine klar und deutliche Empfehlung zur Aufhebung der Buchpublikationspflicht abgeben soll. Bemerkungen: ************ 1. In der Interpellation vom 6.10.2005 verweist auch Trix Heberlein drauf, dass die hohen Kosten für eine Publikation der Fachinformation im Buch zwischen 5 und 30% der Zulassungsinhaber von einer Publikation im Buch abhalten tut. Die spricht konkret gegen das Ziel der Swissmedic für mehr Arzneimittelsicherheit zu sorgen. Würde die Publikationspflicht im Buch abgeschafft werden, so würden mit grosser Wahrscheinlichkeit mehr Zulassungsinhaber Ihre FI zugänglich machen. Siehe: http://www.parlament.ch/cv-geschaefte?gesch_id20053601 2. Weshalb hat die Documed mit aufwendigen Methoden versucht eine Ausschreibung der Swissmedic für das Arzneimittelkompendium zu verhindern? Siehe: http://www.ywesee.com/uploads/Main/Zulaessigkeit-der-Taetigkeit-von-Swissmedic-im-Bereich-des-Schweizerischen-Arzneimittelkompendiums.pdf Weshalb hat sich der Delegierte des Verwaltungsrates der Galenica, Herr Etienne Jornod, direkt an die Swissmedic gewendet um die ywesee GmbH zu diskreditieren? Siehe: Akte Nummer 90 In obiger Akte argumentiert der Präsident und Delegierte der Galenica, Etienne Jornod mit den Worten "gesundheitspolizeichlich" und "Fach- und Patienteninformation". Herr Jornod verwendet die richtigen Worte, setzt sich aber mit dem überteuerten Monopol-Buch eher für das Gegenteil ein (siehe auch die Interpellation von Trix Heberlein). Seine Argumentation macht demzufolge keinen Sinn und beweist den reinen Willen nur zum Erhalt des Status Quo. 3. Es besteht unserer Meinung nach kein Zweifel daran, dass die Documed AG und auch die Galenica kein Interesse an einer Veränderung des Status Quo haben. Zusätzlich haben sie kein Interesse an Innovation im Bereiche der Arzneimittelsicherheit. 4. Punkt 82. Das stimmt so nicht. Wenn Sie die Software von ODDB.org mit der Software von Documed.ch vergleichen, dann stellen Sie einen deutlichen Unterschied in der Qualität und in den Funktionen fest. Zur Zeit wird einfach alles Geld in das Buch und dessen Aufrechterhaltung investiert. Mit diesem Geld könnten in der Online-Welt jedoch viel grössere Welten bewegt werden. Dieser Wettbewerb bleibt zur Zeit aus. Der Wettbewerb muss auf die elektronische Ebene verschoben werden, weg vom Buch. Die WEKO nimmt nur das Buch unter die Lupe. Den zukünftigen Online Markt schaut sie sich nicht genauer an. Mit der einvernehmlichen Lösung sichert sich die Documed AG eine viel bessere Startposition für die Zukunft des Online-Marktes. Das Monopol der Documed AG wird weiterhin künstlich am Leben erhalten. 5. Punkt 93. Seit dem SMJ vom März 2008 werden die Publikationsplattformen nicht mehr namentlich erwähnt. Siehe: http://www.swissmedic.ch/files/pdf/03_2008.pdf 6. Punkt 128. Können wir die Preise für die 6. Produktegruppe und dessen 7 Untergruppen einsehen? 7. Punkt 130. Die Documed kann jederzeit nach Abschluss dieses Verfahrens wieder mit Ihren willkürlichen Preisenmodellen beginnen. Diesem _wilden_ Preistreiben kann nur ein Ende gesetzt werden, wenn die Buchpublikationspflicht abgeschafft wird. 8. Punkt 162-163. Die Documed verschiebt Ihre Aufwände nach "Lust und Laune". 3 von 4 Schritten müssen wir auch tun, auch wenn wir den Text elektronisch von der Website der Documed übernehmen. Wir müssen den Text auch mit dem Wirkstoff-Register und der Registration verknüpfen. Wir müssen den Text auch auf seine Vollständigkeit überprüfen. Tabellen und komplexe Diagramme können nicht einfach ohne weiteres übernommen werden. Die Documed AG legt die Kosten für die Online-Publikation _absichtlich_ tief aus um Ihr Buch besser rechtfertigen zu können. Wie will die WEKO einen vernünftigen Vergleich der Online-Publikationskosten machen wenn die Documed AG keinen Konkurrenten hat? Richtiger Wettbewerb entsteht erst nach einem Jahr wenn alle Parteien die gleiche Startposition haben. Diese gleiche Startposition muss zuerst geschaffen werden. Ergo: Es findet eine sehr intensive und komplexe Koppelung der Dienstleistungen und Preise bei der Docuemd AG statt. Ohne diese Koppelung könnte die Documed AG gar nicht überleben. Die ywesee GmbH ist mit dem Fazit der WEKO bezüglich der Koppelung von Dienstleistungen der Documed AG nicht einverstanden. 9. Punkt 164. Die Buchpublikationspflicht muss fallen damit ein fairer Wettbewerb für alle beteiligten Parteien entstehen kann. 10. Punkt 166. Es scheint mehr und mehr, dass die Standardprozesskosten der Documed AG auf einem aufgeblasenen Apparat hindeuten. Die Documed AG rechtfertigt Ihr Bestehen und Ihre Kosten mit dem Buch. 11. Punkt 186. Dies ist sehr gut bemerkt von der WEKO. Die Documed hat sich wegen Ihrer jahrzentelangen Monopolstellung schon daran gewöhnt sich nicht um den Markt kümmern zu müssen. Der Markt hat sich immer um die Documed gekümmert. Diese verkehrte Welt dauert immer noch an. 12. Punkt 194. a) Die Documed verhindert mit Ihrem Monopol die Enstehung von einem neuen dynamischeren Markt. Die Documed verhindert mit Ihrem Monopol die Innovation im potentiell neuen Markt. Der Umsatz der Documed ist gross genug um gewisse Pharmafirmen davon abzuschrecken Ihre Fachinfo überhaupt erst zu publizieren. Somit verhindert die Documed auch eine verbesserte Arzneimittelsicherheit. b) Kosten sind Kosten und tragen zur allgemeinen Verteuerung des CH-Gesundheitswesens bei. Es gibt keine Begründung für den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen. Gerade die Pharmafirmen verstehen das am besten. Verschwendung bleibt Verschwendung ob im grossen oder im kleinen Stil. c) Der Gewinn wurde mit aufgeblasenen Kosten "künstlich" verkleinert. Schlussbemerkung: ***************** Es gilt unserer Meinung nach klar festzuhalten, dass es keinen Sinn macht, wenn die Swissmedic die Publikation der Fach- und Patienteninformation an sich reissen tut (auch wenn sie dies nur elektronisch tut). Dies würde nur zu einer Gebührenerhöhung der Swissmedic gegenüber den Pharmafirmen führen. In einem solchen Fall bliebe der Innovationswettbewerb genauso aus wie wenn die Buchpublikationspflicht für alle Ewigkeit aufrechterhalten werden würde. Die Swissmedic soll sich auf Ihre polizeilichen Überprüfungen konzentrieren d.h. die Überwachung der Rahmenbedingungen. Der Wettbewerb soll den Wettbewerbern überlassen werden, in diesem Fall Documed AG, ywesee GmbH und jedem weiteren Teilnehmer. Über die Vollständigkeit von zwei oder mehr Sammlungen braucht man sich keine Gedanken zu machen. Dies ist genau der Vorteil von Software; Die Sammlungen können synchronisiert werden. Mit freundlichen Grüssen Zeno Davatz +41 43 540 05 50 --8323328-1976951546-1211449642:19899--