In einem Gespräch mit Herr Balsiger am Montag dem 17.10.2005 wird argumentiert, dass ein umfassendes Buch nach wie vor für die Überprüfung von Interaktionen zwischen den unterschiedlichsten Medikamenten notwendig sei. Dieser Aussage hält ywesee entgegen, dass eine Software diese Problemstellung viel besser zu lösen vermag als ein Buch. Kanada betreibt heute schon eine umfassende Adverse Drug Reaction Database und stellt die Rohdaten erst noch kostenlos für jedermann zur Softwareintegrierung zur Verfügung.
Die Zugriffgeschwindigkeit auf eine Fachinformation über das Internet ist viel schneller und direkter als in einem 3000 Seiten dicken Buch zu blättern. Die Zugriffsmöglichkeiten (z.B. Indikationssuche) sind vielfältiger.
Für denjenigen Arzt, der keinen Internet-Zugang hat kann man ein PDF auf eine CD abspeichern. Die Software von ODDB.org bietet die Möglichkeit massgeschneiderte PDF's herzustellen (z.B. nach Indikationsgebiet). Diese PDF's können auf den Stations-PC ohne Internet-Zugang der Spitalärzte oder als Ausdruck in einem Ordner oder Ringheftung dem Arzt zur Verfügung gestellt werden.
Wenn heute ein Arzt nach wie vor ein 5 kg schweres Buch mit sich rumtragen will, dann soll dieses Buch auf Anfrage zugestellt werden.
Historisch gesehen mussten die Fachinformationen, welche sich an den Arzt richten immer in einem umfassenden Buch publiziert werden. So lauteten die Richtlinien der IKS von 1988. In einem Telefongespräch mit Herr Dogwiler in 2004 wurde mir das Argument vom Krankenbett nahegelegt: Die Buchpublikationspflicht für die FI existiert weil das Buch am Krankenbett verwendet und ein Palm oder ein Ausdruck der entsprechenden FI nicht immer sofort zu Hand sind.
Nun gut. Das Arzneimittelkompendium ist über 3000 Seiten dick und enthält etwas über 3500 Fachinformationen. Ca. 20% aller Fachinformationstexte im Buch sind jedoch diejenige von Arzneimitteln der Komplementärmedizin. Dies Fachinformationen werden auch Pseudofachinformation genannt. Diese Pseudofachinformationstexte gehören sicherlich nicht in ein Buch.
Zudem: Ich habe noch nie einen Arzt gesehen, der mit dem 5kg Kompendiumsbuch am Krankenbett steht und darin blättert. Ein solcher Arzt würde äusserst plump auf mich als Kunde wirken, ausser er ist Bodybuillder.
Attach:Firmen_nach_Anzahl_Fi.pdf
Attach:Richtlinien_IKS_1988.pdf
ywesee-Lösungsvorschlag
Auslegung im Swissmedic Journal